Klappentext
Hände zum Beten, Arbeiten und Lieben
Die Teleskopstöcke, als harmloses Sportgerät getarnt, markieren eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte. Bisher hatten alle Bemühungen des Menschen zum Ziel, aufzusteigen, sich mit technischen Hilfsmitteln immer weiter hinaufzuarbeiten, sich immer grösser und «gottähnlicher» zu machen.
Aber in einem «unendlich» gewordenen Universum geht das ins Geld, denn die Reichweite der Prothesen und damit ihre Kosten müssen sich den Dimensionen des Universums anpassen und steigen ebenfalls ins Unendliche. Deshalb ist der Mensch zur Einsicht gelangt, es sei wohl klüger, den Weg zurück einzuschlagen, dorthin, wo er angeblich hergekommen ist – zur Vierfüssigkeit, zum Tier. Das Projekt «Krone der Schöpfung» hat damit als gescheitert zu gelten. Angesichts der von Menschenhand in der Welt angerichteten «Bescherung» ist es zudem beruhigend zu wissen, dass nirgendwo davon die Rede ist, auch Vierfüssler hätten einst vor dem höchsten Richter für das Werk ihrer Hände Red und Antwort zu stehen.
Die gelegentlich ironisch zugespitzte Deutung des Massenphänomens «Nordic walking» ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an den Sonderling zwischen Himmel und Erde und die trotzige Suche nach Argumenten für den Adelsstand des Menschen auf zwei Füssen – und mit zwei freien Händen, zum Beten, Arbeiten und – Lieben.