Bildungsarche
Der Landungsort der «Arche Noahs» ist gefunden: Ein Ort im Fluss Lutz bei Buchboden im Grossen Walsertal.
Die Flut der nutzlosen, sogenannt «aktuellen» Informationen steigt und steigt. Aber es gibt zum Glück ein ein paar Archen, die nicht auf die «Sirenenklänge der Aktualität» – der Kulturforscher Robert Harrison in der «Neuen Zürcherzeitung» vom 5.8.16 (S. 33) – hören. Eine von ihnen ist das Studienzentrum Himmel+Erde.
Dazu will ich eine kleine Geschichte erzählen.
Es war 16. November 2013 /10:53 im «Seegüetli», Unterwasser. Naturjodeln, Wochenendkurs «Zaure und Gradhebe» der «Klangwelt Toggenburg». Wir sitzen in der Kaffepause am runden Tisch. Jakob, einer meiner Jodelkollegen, fragt mich nach meiner beruflichen Tätigkeit. «Erstens Bücher übersetzen, zweitens eine Klosterzeitschrift redaktionell betreuen – und drittens Material sammeln für eine Art Grund- und Hauptbildung», antworte ich und bin erstaunt, dass ich das dritte «Bein» entgegen meiner bisherigen Gewohnheit auch erwähne. Jakob will Genaueres wissen. «Für eine kommende Zeit», sage ich, «ich glaube aber nicht, dass ich die noch erleben werde.» Darauf gibt Jakob augenblicklich eine sehr erstaunliche Antwort:
«Der Noah hat die Arche ja auch nicht im Wasser gebaut.»
Ich fühle mich augenblicklich angesprochen und verstanden, freue mich und sage es Jakob: «Eine geniale Antwort, ich danke dir.» Das ist genau mein Thema. Noah hat für seine Tätigkeit weder Anerkennung noch Honorierung erfahren, sondern bloss Hohn und Spott. Später nennt mich Jakob scherzhaft «Noah».
Das Wort «Arche» macht deutlich, worum es hier geht: Jenseits aller Aktualität, jenseits aller Nützlichkeit, jenseits von «Moderne» und «Wissenschaftlichkeit» wieder «bei Null» anfangen.